People of Body&Fit: Kenneth
Wir freuen uns, unsere People of Body&Fit Serie mit dieser beeindruckenden, inspirierenden und absolut bewundernswerten Geschichte des Personal Trainers, Jugendbetreuers und Body&Fit Botschafters, Kenneth fortzusetzen. Obwohl fit, gesund und aktiv erlitt Kenneth mit 20 Jahren einen Herzinfarkt beim Workout. Nach 4 Tagen im Koma und Monaten der Regeneration wurde ihm geraten, seine Leidenschaft fürs Training aufzugeben. Kenneth weigerte sich, dies als Realität zu akzeptieren, und machte sich auf, stärker als je zurückzukehren. Fünf Jahre danach erzählte er uns, wie er die richtige Einstellung fand und sich mit den richtigen Leuten umgab, die ihm halfen, dorthin zu gelangen, wo er heute steht, und was als Nächstes kommt für den Mann, der niemals aufgibt.
Selbstvertrauen und Ziel durchs Training finden
Während der ganzen Grundschulzeit wurde Kenneth gehänselt, als das „schmächtige Kind“ der Klasse. Es war ein Kampf, sich anzupassen. Als er ins Gymnasium kam, überredete ihn ein Klassenkamerad, ins Fitness-Studio zu gehen und dann veränderte sich alles.
„Erst dachte ich: ‚Ja, okay, aber mir gefällt es wahrscheinlich sowieso nicht.‘ Ich war überrascht, wie gut es sich anfühlte. Also ging ich immer öfter hin. Ich bemerkte den Unterschied an meinem Körper in solch kurzer Zeit. Andere Leute sahen es auch. Ich bekam ein besseres Gefühl für mich selbst. Zu der Zeit war ich unsicher und hielt nicht sehr viel von mir selbst.“
Nach einer Weile begann Kenneth, seinen Fortschritt auf Instagram zu posten, und entdeckte bald, wie sehr es andere motivierte. Und da realisierte er, dass Fitness etwas sein könnte, was er beruflich machen wollte. Also meldete er sich zu einem Kurs als Personal Trainer an und erwarb seine Qualifikation. Alles lief großartig bis 2017, als Kenneth während einer ganz normalen Training-Session im Fitness-Studio zusammenbrach.
Dieser Tag änderte sein Leben für immer
Es geschah an einem sonnigen Samstagnachmittag, etwa eine halbe Stunde, bevor das Studio zumachte. Es war kaum noch jemand da. Als Kenneth sich auf den Weg zum Cardio-Bereich machte, fühlte er sich schwindlig und er fiel bewusstlos hin zwischen zwei Geräten. Fünf Minuten vergingen, bevor ihn jemand dort liegen sah.
„Ich wachte auf, verwirrt, sah mich um. Ein Mann in Weiß kam zu mir und fragte: ‚Wissen Sie, wo Sie sind?‘. Ich konnte nicht sprechen. Ich hatte keine Ahnung. Er sagte zu mir, ich sei im Krankenhaus, dass ich einen Herzinfarkt gehabt und vier Tage im Koma gelegen hätte. Ich war schockiert. Schwer damit klarzukommen. Ich konnte nicht glauben, wie das überhaupt möglich war. Ich war gesund, aß gesund, ruhte mich genug aus … es war seltsam.“
Glücklicherweise hatten zwei Leute ihn im Studio gefunden, ihn wiederbelebt und den Rettungsdienst gerufen. Hätte er dort länger gelegen, hätte dies zu Hirnschäden oder Schlimmerem führen können.
Die Erwartungen in den schwierigsten Zeiten übertreffen
Die Ärzte erfuhren, dass Kenneth ein Jahr zuvor eine Halsentzündung gehabt hatte. An einem seiner Lymphknoten hatte sich ein Abszess gebildet, der entfernt werden musste, aber dies war nicht so gut gemacht worden. Er breitete sich nach und nach zu seinem Herzen hin aus, was zur Myokarditis führte (Herzmuskelentzündung, die dessen Fähigkeit zu pumpen reduziert und schnellen oder unregelmäßigen Herzschlag verursacht, bekannt als Arrhythmia oder Herzrhythmusstörung). Schließlich führte dies ein Jahr später zu seinem Herzinfarkt.
„Ich blieb etwa einen Monat im Krankenhaus, musste aber wegen etlicher Tests wiederkommen. Sechs Monate später rief mich der Kardiologe zu sich und sagte, sie müssten ein S-ICD implantieren [ein Gerät, das abnormale Herzschläge erkennt und elektrische Impulse abgibt, wie ein ‚elektrischer Schlag‘, um es zum normalen Rhythmus zurückzubringen], um mich zu schützen, falls so etwas wieder passiert. Sie sagten, es wäre das Beste, mit Workouts aufzuhören und ein anderes Ventil zu finden. Training war mein Leben, mein Job, das Einzige, wobei ich mich selbstsicher fühlte. Als sie mir das sagten, wurde mir das Herz schwer.“
Sein ganzes Leben hat Kenneth versucht, sich anzutreiben und Erwartungen zu übertreffen. Er würde sich auf keinen Fall davon abhalten lassen, das zu tun, was er liebte, auch wenn es nicht immer leicht war.
„Es dauerte eine Weile, meinem Körper wieder zu vertrauen, weil mich dies mental sehr belastete. Ich bin nicht jemand, der gerne über seine Gefühle spricht, und die Initiative ergreift, anderen zu erzählen, dass es mir nicht gut geht. Aber ich habe gelernt, dass es okay ist, um Hilfe zu bitten, und nicht schlimm ist, Gefühle zu zeigen. Ich denke, es macht dich sogar stärker.
Anfangs lief ich zur Straßenbahn und dachte: ‚Okay, ich bin noch da, alles ist gut.‘ Dann begann ich langsam mit Workouts und baute schrittweise meine Ausdauer und Kraft auf. Meine Eltern waren natürlich besorgt, aber sie haben mich immer unterstützt. Jetzt denke ich darüber nicht mehr zu sehr nach. Ich trage eine Uhr, um meine Herzfrequenz zu verfolgen. Ich bin zuversichtlich, wenn etwas passiert, wird das S-ICD es in Ordnung bringen.“
Weitermachen mit Blick auf die Zukunft
Heute ist Kenneth fitter und stärker als je zuvor. Er arbeitet nicht nur als Personal Trainer und Influencer, sondern auch als Jugendbetreuer sowie Mentor für Kids und hilft ihnen, von der Straße wegzukommen mit Aktivitäten und Sport wie Fußball und Basketball.
„Ich wollte schon immer Jüngere dazu motivieren, an ihre Fähigkeiten zu glauben und ihre Unsicherheiten zu überwinden, weil es mir das ganze Leben so ging. Ich denke, das ist der Grund, warum ich es liebe, mit jungen Leuten zu arbeiten. Ich würde gerne mein eigenes Fitness-Studio haben, um mein Personal Training und Kurse für junge Leute abzuhalten, um zu trainieren und sich zu entspannen.“
Für Kenneth war es schon immer das Ziel, andere zu inspirieren und motivieren. Das Einzige, was sich änderte, ist seine Geschichte. Einst ging es um das schmächtige, unsichere Kind, das Muskeln aufbaute und durch Training den Glauben an sich selbst fand. Jetzt geht es darum, den enormen medizinischen Rückschlag zu überwinden, den Mut und die Entschlossenheit zu haben, wieder bei null anzufangen und das Leben weiterzuführen, das er liebt.
Du kannst der Geschichte von Kenneth auf Instagram (@kennyfit_) folgen und weitere People of Body&Fit Portraits über unseren Blog oder Social Media Kanäle finden (@bodyandfit_de). Ganz egal, wo du dich gerade befindest, mit Body&Fit und unserer Community voller anpackender und fitninstessorientierter Menschen findest du alle Ratschläge und die Motivation, die du brauchst, um deine Ziele zu erreichen.
#LETSMOVETOGETHER
In den Monaten nach dem Umfall traf sich Kenneth mit den Helden, die sein Leben retteten, im Fitness-Studio, wo es passierte. Neben seiner Familie schenkte er jedem einen Stift, auf dem die Worte eingraviert sind „bedankt voor het leven“ (vielen Dank für mein Leben). Sie sind hin und wieder in Kontakt.