People of Body&Fit: Jiske Wessels

Wir bei Body&Fit wissen, dass fit sein für jeden etwas anderes bedeutet. Deshalb sind wir immer auf der Suche nach neuen und inspirierenden Geschichten aus unserer Community. Für diese Ausgabe von People of Body&Fit haben wir uns mit Jiske Wessels getroffen. Jiske ist Unternehmensberaterin, Mutter von zwei Kindern und eine leidenschaftliche Läuferin. Nachdem sie ihre sportliche Karriere im Alter von 16 Jahren auf Eis gelegt hatte, entdeckte Jiske ihre Leidenschaft für das Laufen später im Leben wieder und ist heute erfolgreicher denn je. Heute erzählt Jiske uns ihre Geschichte und spricht darüber, wie sie sich selbst motiviert, welche Rolle ihre Ernährung für sie spielt und wie wichtig Gemeinschaft im Sport ist. 

Body&Fit: Wann hast du mit dem Laufen angefangen? Hattest du schon immer eine Leidenschaft dafür? 

Jiske: Ich komme aus einer sehr aktiven Familie. Selbst jetzt, wo meine Eltern über 70 sind, laufen sie noch und spielen Tennis. Ich war also auch von klein auf sportlich. Meine Schwestern und ich haben alle Leichtathletik gemacht. Ich habe das von 6 bis 16 Jahren gemacht und war gut darin - vor allem im Laufen. Um ehrlich zu sein, hatte ich das Gefühl, dass es mir quasi in die Wiege gelegt wurde und ich mich nicht einmal allzu sehr anstrengen musste, um erfolgreich zu sein. 

Body&Fit: Wieso hast du dann mit 16 aufgehört? 

Jiske: In dem Alter hatte ich plötzlich andere Prioritäten. Ich fing an auszugehen, zu daten usw., sodass es immer schwieriger wurde, dem Sport viel Zeit zu widmen. Ich fing an, Basketball zu spielen, was mir mehr Spaß machte, weil ich viele Freunde in meinem Team hatte und es viel sozialer war als Leichtathletik. Also beschloss ich schließlich, aufzuhören. Rückblickend frage ich mich: “Jiske, warum hast du das getan?”, aber wenn man jung ist, hat man andere Dinge im Kopf und es kann schwer sein, sein Talent zu erkennen und wenn man älter wird, ist die Motivation und Leidenschaft nicht mehr da, um wieder einzusteigen. 

Body&Fit: Klar! Wie hast du dann letztendlich doch wieder zum Laufen zurückgefunden? 

Jiske: Das war tatsächlich erst letztes Jahr. Ich wurde zufällig herausgefordert, an einem 10km-Lauf teilzunehmen und dachte mir, warum eigentlich nicht. Zu diesem Zeitpunkt ging ich vielleicht 2- oder 3-mal pro Woche ins Fitnessstudio, aber ich war überhaupt nicht in Form. Ich weiß noch, dass ich am Abend vor dem Lauf sogar noch was trinken war. Bevor ich das Haus verließ, aß ich nur schnell eine Banane und trank einen Red Bull. Auf dem Weg dorthin musste ich mir echt das Lachen verkneifen. Was soll das schon werden?  Aber als ich dann an der Startlinie stand, hat sich plötzlich alles geändert. 

Body&Fit: Es war ein gutes Gefühl, wieder auf der Laufbahn zu stehen. 

Jiske: Genau! Plötzlich spürte ich, wie meine Leidenschaft fürs Laufen wieder aufflammte. Sobald das Rennen begann, lief und lief und lief ich. Ich war super aufgeregt und wollte nur noch gewinnen. Das gelang mir an dem Tag zwar nicht, aber ich wurde immerhin Vierte, was verrückt war, wenn man bedenkt, dass ich nicht wirklich für das Rennen trainiert hatte.   

Von da an wusste ich, dass ich das Laufen wieder ernster nehmen wollte. Ich wurde schnell sehr ehrgeizig und fing an, mich selbst herauszufordern, um besser und besser zu werden. Das war auch der Zeitpunkt, an dem ich begann, aktiver auf Instagram zu sein und meinen Fortschritt dort zu teilen.  

Body&Fit: Obwohl du erst vor kurzem wieder mit dem Laufen angefangen hast, ist schon eine Menge passiert! Auf welche Erfolge auf dieser Reise bist du besonders stolz?  

Jiske: Das schönste Ereignis in letzter Zeit war der 1/4-Marathon CPC Loop in Den Haag. Ich gewann das Rennen und es war ein unglaubliches Gefühl. Ich war überglücklich. Das Rennen war wirklich hart, aber ich habe mir immer wieder gesagt, dass ich nicht aufgeben werde. An diesem Tag wurde mir wirklich klar, dass man viel mehr erreichen kann, als man denkt, wenn man sich in den Kopf setzt. Ein weiteres großes Ereignis für mich war der 1/4-Marathon in Rotterdam mit über 14.000 Teilnehmern. Dort wurde ich Fünfte und schlug meine persönliche Bestzeit. 

Body&Fit: Das sind ganz schön beeindruckende Leistungen! Aber sicherlich ist es nicht immer einfach.  Magst du uns von einem Hindernis erzählen, dem du auf deinem Weg begegnet bist und wie du es überwunden hast? 

Jiske: Dieses gesamte Jahr war bislang definitiv sehr herausfordernd für mich. Ich würde sagen, es war das Härteste, aber auch das beste Jahr. Wenn du dir etwas in den Kopf setzt und einer Leidenschaft folgst, wird es immer Leute geben, die schlecht über dich reden. Vor allem, wenn du eine Mutter bist, erwarten die Leute oft, dass du zu Hause bei deinen Kindern bleibst, und gucken schräg, wenn du dich deinen eigenen Leidenschaften widmest. Für viele ist es schwer zu verstehen, dass du auch als Mutter deine eigenen Leidenschaften und Ziele haben kannst. Viele Leute haben mich hinterfragt, aber ich wusste immer, dass ich sowohl eine tolle Mutter als auch eine tolle Läuferin sein kann. 

Eine große Hürde, die ich überwunden habe, hängt mit meiner Ernährung zusammen. Als Kind hatte ich immer wieder Probleme mit meinem Magen. Ich ging zu mehreren Ärzten, aber ich bekam nie eine Antwort und die Schmerzen hielten an. Als ich älter wurde, erfuhr ich, dass ich allergisch auf Gluten reagiere. Endlich ergab alles einen Sinn und ich verstand, woher meine Magenschmerzen kamen. Ich konnte meine Ernährung umstellen, und schon ein paar Wochen ohne Gluten wirkten bei mir Wunder. Ich fühlte mich so gut. 

Body&Fit: Du hast erwähnt, dass du dein erstes Rennen mit einer Banane und einem Red Bull bestritten hast. Welche Rolle spielt die Ernährung heute für dich? 

Jiske: Ja, das hat sich definitiv geändert. Mir wurde klar, wie wichtig eine gute Ernährung ist, vor allem vor einem Rennen. Ernährung ist ein absolut entscheidender Faktor, wenn es darum geht, Höchstleistungen zu erbringen und ist wichtig zu verstehen, was dein Körper persönlich braucht. Als Läuferin muss ich mich anders ernähren als zum Beispiel ein Bodybuilder. 

Ich achte immer darauf, dass ich genug Protein zu mir nehme. Mein absoluter Favorit ist das Whey Perfection in der Geschmacksrichtung Banane. Das mische ich echt in alles hinein. Leute sagen mir immer, ich sei süchtig danach! Ich verwende auch gerne das BF10 Pre-Workout. Das gibt mir die extra Energie, die ich vor einem Lauf brauche. 

In Bezug auf meine Ernährung und meine Glutenunverträglichkeit war der Tennisspieler Novak Djokovic eine große Inspiration für mich. Er hat das Buch “Siegernahrung” geschrieben, in dem er darüber berichtet, wie die Umstellung seiner Ernährung und ein glutenfreies Leben seine Gesundheit und Leistung komplett verändert haben.